Fortentwicklung - Wasserbeschaffungsverband Büchlberg - Wasser ist Leben

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Fortentwicklung

Salzweg trifft Vereinbarung mit Stadtwerken und Büchlberger Verband
Wasserversorgung langfristig gesichert

Passauer Neue Presse - Donnerstag, 24. November 1994

Salzweg (wi).
Die Wasserversorgung für die Gemeinde Salzweg ist auch für die Zukunft sichergestellt. Ohne größere Schwierigkeiten kann dabei sogar die Sperrung einer eigenen Quelle verkraftet werden, die den Anforderungen der EG-Trinkwasserverordnung nicht entspricht.
Die Gemeinde Salzweg hat sich durch Vereinbarung mit dem Wasserbeschaffungsverband Büchlberg und den Stadtwerken Passau langfristig eine optimale Wasserversorgung gesichert. Jetzt wurde vom Salzweger Gemeinderat einstimmig einer Neufassung der Verbandssatzung des Wasserbeschaffungsverbandes zugestimmt. Bürgermeister Georg Knon und Verwaltungsoberrat Alois Probst gaben dazu eingehende Informationen.
Das Landratsamt Passau hatte den Wasserbeschaffungsverband Büchlberg aufgefordert, eine neue Verbandssatzung zu erlassen, welche Regelungen der bisherigen Satzung zum Teil durch neue gesetzliche Bestimmungen überholt sind. Außerdem mußte das Rechtsverhältnis zwischen Wasserbeschaffungsverband und Gemeinde Salzweg als Wasserabnehmer für das ehemalige Gemeindegebiet Straßkirchen und Teile von Salzweg neu geregelt werden.
Nach der neuen Satzung umfaßt das Verbandsgebiet auch das Gebiet der Gemarkung Straßkirchen in der Gemeinde Salzweg. Diese Passage mußte noch ergänzt werden um die Ortsteile Judenhof, Gstöttmühle, Jägeröd, Haag, Kronawitten, Auhäusl, Kleinfelden und Franklbach. In der neuen Satzung ist geregelt, daß der WBV das Wasser zu jeder Tages- und Nachtzeit, und zwar im Falle Straßkirchen am Übergabeschacht in Tannöd zur Verfügung zu stellen hat. Dies bedeutet, daß der WBV das gesamte Wasser für den Bereich Straßkirchen und die fraglichen Ortsteile von Salzweg liefern muß, ohne Rücksicht auf die tatsächlichen oder die in Spitzenzeiten benötigten Mengen.
Andererseits ist die Gemeinde Salzweg verpflichtet, das Wasser abzunehmen. Außerdem ist geregelt, daß dem Verbandsausschuß nunmehr auch der gesetzliche Vertreter der Gemeinde Salzweg angehört, damit ist künftig auch ein Stimmrecht im Verbandsausschuß gewährleistet. Die Gemeinde Salzweg kann bei allen Entscheidungen mitbestimmen.
In der neuen Satzung ist auch festgelegt, daß einmalige und laufende Beiträge erhoben werden. Bei den nicht dinglichen Mitglieder (Gemeinde Salzweg) kann ein einmaliger Beitrag nur für die Herstellung von Einrichtungen erhoben werden, die der gemeinsamen Nutzung dienen. Darunter fallen insbesondere An-lagen zur Wasserbeschaffung, zur Förderung, zur Wasseraufbereitung, zur Wasserspeicherung, sowie die Zuleitungen zu den Wasserabgebeschächten. Als laufender Beitrag wird die Wasserbezugsgebühr erhoben.
Anläßlich eines Gesprächs mit dem WBV und dem Verbandsprüfer hat Bürgermeister Knon erklärt, daß die Gemeinde Salzweg keine einmaligen Herstellungsbeiträge entrichten wird, sondern, daß die Finanzierungsbeiträge über den Wasserbezugspreis aufgebracht werden.
Oberamtsrat Alois Probst erklärte, daß zur Herstellung der Versorgungssicherheit für den Bereich Straßkirchen und Teile von Salzweg sowie der Bereich Büchlberg der Wasserbeschaffungsverband Büchlberg in nächster Zeit Investitionen in einer Größenordnung von 1,5 bis zwei Millionen tätigen muß. Umgelegt auf den Wasserverbrauch ergibt dies nach überschlägigen Berechnungen einen Mehrpreis von 40 bis 50 Pfennigen pro Kubikmeter, so daß sich der Wasserpreis bei den Endverbrauchern um diesen Betrag erhöhen wird. Zur Information führte Probst an, daß an die Stadtwerke derzeit noch ein günstiger Wasserbezugspreis von 95 Pfennigen pro Kubikmeter zu zahlen ist. Die Stadtwerke haben allerdings angekündigt, daß der Preis bei einer Erhöhung der Wasserbezugsmenge auf 1,15 DM m3 angehoben werden muß. Bei den unterschiedlichen Wasserpreisen zwischen WBV und Stadtwerke muß berücksichtigt werden, daß für die Verteilung des Wassers in Salzweg eine Druckerhöhung erforderlich ist, was sich auf die Kosten auswirkt. Außerdem müssen künftig auch die Investitionskosten für Leitungs- und Pumpwerkserneuerung in den Wasserbezugspreis von Passau eingerechnet werden, so daß sich auch der Bezugspreis von den Stadtwerken auf annähernd dem gleichen Betrag wie beim WBV Büchlberg - etwa zwei Mark - einpendeln wird.

Die weitere Entwicklung

Auch in den letzten Jahren wurden entscheidende Verbesserungen herbeigeführt, um den Verband technisch auf den neuesten Stand zu bringen und die Wasserversorgung in weite Zukunft zu sichern. Der durchschnittliche Tagesverbrauch betrug 770 m3, maximal 1200 m3. Die jährliche Wasserableitung stieg auf 279 920 m3, davon entfielen auf Büchlberg 136 785 m3, auf Straßkirchen 116 225 m3. 9,6 % der geförderten Menge wurden als Wasserverlust registriert. Täglich wurden allein in Büchlberg durchschnittlich 375 m3, an Spitzentagen sogar 615 m3 Wasser gebraucht; in Straßkirchen 320 m3 bzw. 525 m3. Außerdem lag ein wasserrechtlicher Bescheid des Landratsamtes vor, nachdem befristet bis zum 31. Dezember 2003 maximal 250 000 m3 Grundwasser aus den vorhandenen Brunnen abgeleitet werden dürfen. Schon allein aus diesen Gründen mussten 1. Vorstand Walter Freund und seine Verbandsräte zukunftsweisende Entscheidungen treffen, vor allem aber auch, nachdem ein geologisches Institut festgestellt hatte, dass dadurch die Entnahmemenge um bis zu 100 % ohne Probleme gesteigert werden könnte. Im Sommer 1993 wurde der 30 m tiefe Brunnen 3 durch die Fa. E + M Bohr, Hof, Saale, erstellt. Seit 1994 liefert er zusätzlich 10 l/s Trinkwasser. Zwischen 1993 und 2000 wurden insgesamt über 5 Mill. DM für die Erweiterung, Modernisierung und die Sicherstellung der Wasserversorgung investiert. Hinzu kommen enorme Kosten für die Erschließung neuer Baugebiete und die Erweiterung und Sanierung der Rohrleitungssysteme.

An das Pumpwerk Gummering wurde 1990 eine Lagerhalle gebaut, in der heute ein Notstromaggregat untergebracht ist. 1991 wurde die Ortschaft Wolfschädlmühle in Eigenregie angeschlossen. In weitgehender Eigenregie unter Bauaufsicht des Wasserbeschaffungsverbandes wurden 1992 Mitterbrünst und Haizing und 1997 Manzenberg an das Leitungsnetz angeschlossen.  Ein hydrogeologisches Gutachten mit Trinkwasserschutzgebietsvorschlag wurde 1992 vom Ingenieurbüro Dr. Werner Knorr erstellt. Danach zeigte die chemische Analyse des Rohwassers, dass es sich „um ein reduziertes, tertiäres Grundwasser handelte. Der geringe Gehalt an freiem, gelösten Sauerstoff und sauerstoffhaltigen Stichstoffverbindungen, das Vorhandensein von Eisen- und Mangan-Ionen sowie das geringe Vorkommen an Nitrat-Ionen (0,0 bis 4,9 mg/l) lassen erkennen, daß das Grundwasser geschützten Bodenschichten entstammt. Bezeichnend sind bei Brunnen 1 und 2 der Eisen- und Mangangehalt (5,4 mg/l). Brunnen 3 weist gegenüber Brunnen 1 und 2 einen weit geringeren Eisengehalt auf (0,043 mg/l). Unabgebaute Abfallstoffe, halogenierte oder aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Pflanzenschutzmittel sind nicht nachweisbar. Wegen des geringen Sauerstoffgehaltes und der relativ hohen Eisen- und Mangankonzentration muß das Grundwasser für Trinkwasserzwecke aufbereitet werden. Insgesamt ist festzustellen, daß aus mikrobiologischer und chemischer Sicht das Wasser den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht. Gegen eine Verwendung zu Trink- und Nutzzwecken ist bei entsprechender Aufbereitung nichts einzuwenden.“

1992 wurde der Brunnen II und 1995 die Steuerung und fernmeldetechnischen Anlagenteile saniert. 1995 wurde das Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Vier Versuchsbohrungen wurden 1995 zum Bau eines dritten Tiefbrunnens durchgeführt. Wieder waren alle Versuchsbohrungen für eine Wasserförderung geeignet und es wurden drei Grundstücke angekauft. Damit stand ein weiterer Tiefbrunnen zur Verfügung, um dem steigenden Wasserbedarf zu genügen und Straßkirchen weiterhin mit ausreichendem Wasser versorgen zu können. 1998 wurde das Pumphaus erweitert. Durch die alte Wasseraufbereitungsanlage konnten nur 16 l/s Grundwasser aufbereitet werden. Nachdem der Brunnen 3 erstellt wurde, war auch die Erweiterung der Aufbereitungsanlage erforderlich. Die Installation der Wasseraufbereitungsanlage für eine Durchsatzmenge von zusätzlichen 16 l/sec wurde durch die Firma GfW, München, vorgenommen. In einem weiteren Schritt wurde die alte Aufbereitungsanlage modernisiert, so dass seit 1997 eine Aufbereitungskapazität von insgesamt 32 l/s zur Verfügung steht. Als vorläufig letzte Maßnahme wurde ein Ersatzbrunnen für den Brunnen I errichtet. In einem Vortrag zur Tagung der Wasserwerksnachbarschaften in Bayern am 18. Oktober 2000 hob Dr. Knorr den Ausbau der hydraulischen, elektrischen und fernmeldetechnischen Einrichtungen hervor.

Die Verbandsräte bei der Besichtigung des Brunnen 3

Schätze aus dem Tertiär

Bei den Bohrungen wurde aus etwa 30 m Tiefe ein Fund zu Tage befördert, welcher das Interesse nicht nur der Fachleute weckte, denn die Brunnen des Büchlberger Wasserbeschaffungsverbandes liegen in einem Gebiet, das von besonderer geologischer Bedeutung ist. Im Sand und Kies des Bohrgutes befand sich auch ein Holzstücks. Nach der Granitbildung vor etwa 280 Millionen Jahren wurde an der Wende des Erdmittelalters zur Erdneuzeit, also vor 70 bis 100 Millionen Jahren, das gesamte Gebiet im Bayerischen Wald um 10 Kilometer gehoben. Es setzten also Bewegungen der Erdkruste ein, durch die der zentrale Bereich gehoben, dabei zum Teil zerbrochen und der Verwitterung und Abtragung ausgesetzt wurde. Während des Tertiärs, (Das Tertiär ist geologisch der ältere Teil der Erdneuzeit) vor etwa 15 Millionen Jahren, sammelten sich in Mulden des Grundgesteins Sande und Kiese aus dem Bayerischen Wald. In den Muldenstrukturen konnten sich diese Ablagerungen der fortschreitenden Erosion entziehen. Maximal 35 m sollen diese Schichten tertiärer Ablagerungen, in die Gerölle bis zu 20 cm Durchmesser eingelagert sind, insgesamt tief sein. Der Grundwasserspiegel liegt innerhalb des Erschließungsgebiets bei ca. 387 – 390 m ü. NN. Aus dem Übergangsbereich der tertiären Ablagerungen und dem Grundwasserstauer Granit stammt unser Holzstück, wegen dem sich Schriftführer Hans Scholler an den Münchner Diplom-Geologen Andreas Koch gewandt hat, der wiederum den Hamburger Professor Gottwald und Dr. Gregor aus Augsburg zur Auswertung einschaltete. Die Auswertung des Dünnschliffs der Holzprobe bestätigte die, „aus der Art und Zusammensetzung des Grundwassers bzw. durch Vergleich mit bereits untersuchten Ablagerungen ähnlicher Art (Tittling!) geschlossene Vermutung bezüglich des Alters der Ablagerungen. So ist nun ein tertiäres Alter der Ablagerungen (Grundwasserleiter) zweifelsfrei nachgewiesen. Bei dem untersuchten Holz handelt es sich um die Gattung „Taxodioxylon cf. gypsaceum“. Das Holz stammt somit von einem Baum der Familie „Taxodiaceen“ und zwar aus der Gattung „Taxodium“. Heute noch lebende Vertreter dieser Gattung sind z.B. die Sumpfzypresse und die Montezumazypresse, deren heutiger natürlicher Lebensraum auf den äußersten Süden der USA (Florida/ Texas) bzw. Mexico beschränkt ist.
Die Bestimmung das Taxodium konnte auf Grund des Erhaltungszustandes (Verharzung!) nicht mit letzter Sicherheit erfolgen. Die Gattung „sequoia“ (dt.: Mammutbaum) konnte laut dem wissenschaftlichen Bericht nicht völlig ausgeschlossen werden. Die Gattung Taxodium (und auch Sequuia) ist typisch für die Molasse des Alpenvorlandes. Sie tritt ab dem Oligozän bis ins Pliozän (Untereinheiten des Tertiärs) auf, so dass hier die zeitliche Einordnung nur relativ undeutlich ist. Somit kann der Zeitraum der Ablagerung des Grundwasserleiters auf eine Spanne von 5 bis 30 Millionen Jahre vor heute eingegrenzt werden. Wahrscheinlich ist ein Alter von etwa 14 Millionen Jahren (Alter anderer tertiärer Ablagerungen im Moldanubikum).“ Auch auf das Klima konnten Rückschlüsse gezogen werden: „Es hat ein warm temperiertes Klima (subtropisch!) mit sehr hohen Niederschlagsmengen vorgeherrscht (min. 1500 – 2000 mm/a). Die Niederschläge sind hierbei vor allem im Sommer gefallen. Die Winter dagegen waren sehr trocken. Die Baumarten bevorzugen hügeliges Land mit Tälern und Bächen. Dies ist gut mit den vermuteten Ablagerungen in einem Becken in Einklang zu bringen.“
Die Ablagerungen aus dem Tertiär im Gummeringer Bereich bergen auch noch andere Schätze. Ausdauernde Schatzsucher könnten im Bereich der Gummeringer Brunnen – eine entsprechende technische Ausrüstung und Geduld vorausgesetzt – durchaus in den tertiären Ablagerungen Gold finden! Denn im Bohrgut, das bei der Anlage der Brunnen zu Tage gekommen war, befanden sich auch drei Goldkörnchen und die Büchlberger Verbandsfunktionäre schalteten sofort wieder ihren Hausgeologen Koch ein, der die Funde an der TU München untersuchen ließ. Auch in Tittling stieß man bei Bohrungen auf Goldfunde aus dem Tertiär, die auf den Fotos zum Vergleich zusammen mit den Büchlberger Körnern abgebildet sind. Zwei der Goldkörner sind gut gerundet und haben einen Durchmesser von 0,3 und 0,35 mm. Das dritte Körnchen (200 mm) ist eckiger und zeigt deutlichere Oberflächenstrukturen bei einem Silbergehalt von ca. 40 % (60 % Gold). Die beiden ersten Körnchen weisen auf der Oberfläche eine Goldgehalt von 100 % auf. Sie sind die „typischen Goldkörner eines tertiären Vorkommens der Region“, schreibt Dipl. Geologe Koch, „und wurden durch den langen (ca. 30 km) Transport in Bächen und Flüssen plattgewalzt. Die Silberanteile wurden durch die Lagerung über 10 – 20 Mill. Jahren im Grundwasser herausgelöst. Das andere Goldkorn bezeichnet man als sog. ‚Elektrum’. Hier konnte sich der natürliche Silbergehalt durch die Tatsache erhalten, dass das Gold während des Transportes zum Ablagerungsort noch im Muttergestein eingeschlossen war und sich dieses nach geologischen Maßstäben erst kürzlich weggelöst hat und das Goldkorn ‚herausfiel’. Das Muttergestein ist überlicherweise Quarz, der sich im Grundwasser extrem langsam, aber halt stetig, löst.“

Untersucht wurde auch ein Glas mit ausgewaschenem Schwermineralienkonzentrat, welches hauptsächlich die Mineralien „Ilmenit“ (Eisen-Titanoxid), „Monazit“ (Cerphosphat) und „Zirkon“ (Zirkonsilikat) enthielt. „Daneben konnten Granate, Magnetit und Hämatittränen identifiziert werden. „Ich weise ausdrücklich darauf hin“, heißt es in dem Schreiben des Geologen weiter, „dass bedingt durch die natürliche Anreicherung insbesondere der Isotope Thorium-232 und Uran –238 in den Monaziten, aber auch in den Zirkonen, eine leichte radioaktive Strahlung von dem Schwermineralienkonzentrat (SM)  ausgeht. Durch Messung am Institut für Strahlenforschung in Neuherberg konnte eine Zerfallsrate von ca. 200 Bq/100 g festgestellt werden, die auf Grund der Menge des SM deutlich unter der Freigrenze der Strahlenschutzverordnung liegt. Der Umgang ist noch keinen Einschränkungen unterworfen, jedoch sollte der Behälter nicht dauerhaft in der Nähe von Kindern ( z.B. unter deren Bett) gelagert werden.“

Wasserbeschaffungsverband richtet sich für Zukunft aus – Generationswechsel in der Führungsmannschaft – Josef Garhammer neuer Vorsitzender


Bürgermeister Norbert Marold (re.) dankte den ausscheidenden Urgesteinen v.li. Walter Freund und Josef Hurt, sowie Hans Scholler (3.v.re.) und gratulierte den Neuen Josef Garhammer (3.v.li.), Josef Ritzer (4.v.li.) und Georg Ruhmannseder (2.v.re.). (Foto Heisl)

Von Josef Heisl
Büchlberg  Der Wasserbeschaffungsverband, der große Teile des Gemeindegebietes von Büchlberg und die ehemalige Gemeinde Straßkirchen mit Wasser versorgt, hat eine große Zäsur vollzogen. Verbandsurgesteine hören auf, Junge wachsen nach und stehen für die nächsten Amtsperioden bereit. Das Amt des Vorstandes wechselt von Walter Freund auf Josef Garhammer.
Nach 39 Jahren im Spitzengremium, davon 34 Jahre als 1. Vorstand eröffnete Walter Freund zum letzten Mal eine Verbandsversammlung. Freund konnte besonders den neuen Bürgermeister von Salzweg, der kraft Amtes dem Gremium der Verbandsräte angehört, sowie Bürgermeister Norbert Marold und den von der Regierung von Niederbayern bestellten Revisor Helmut Geier begrüßen.
Der Vorsitzende gab einen Überblick über den 1912 gegründeten Verband, der heute 862 Mitglieder zählt. „2 888 Personen werden von uns versorgt, 130 000 cbm Wasser gehen jährlich nach Straßkirchen, 140 000 cbm bleiben in Büchlberg“, erläuterte Walter Freund. Die Tiefbrunnen liegen im Gemeindendreieck bei Gummering, in zwei Wasserschutzzonen sind sie vor Verunreinigung geschützt. „Das Wasser kommt aus 32 Metern Tiefe aus einem einzigartigen geologischen Gebiet“, so Freund weiter. Die Wasserversorgung sei langfristig gesichert, Kosten bereite das Hochpumpen auf über 500 Meter zum Bergholz in Büchlberg. Das Wasser sei ausgesprochen weich. Durch eine Rücklage von 600 000 Euro stehe der Verband auf gesunden Beinen.
Die personelle Neuausrichtung beinhaltet auch, dass mit Thomas Kasberger (22) ein ehrenamtlicher Stellvertreter für den technischen Betreuer Gerhard Maderer und mit Christian Reitberger (30) ein Vertreter für den Betreuer der elektrischen Anlagen, Josef Garhammer, benannt wurde. Mit Walter Freund, Josef Hurt und Geschäftsführer Hans Scholler, der 52 Jahre dabei war, scheiden drei echte Urgesteine aus der Verbandsführung aus. Ihnen dankte Bürgermeister Norbert Marold für die teilweise über Jahrzehnte geleistete Arbeit. „Sie haben den Wasserbeschaffungsverband mit geprägt“, attestierte das Gemeindeoberhaupt. Marold lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Zum Schluss verkündete der neu gewählte 1. Vorsitzende Josef Garhammer, dass die Verabschiedung der Ausscheidenden in nächster Zeit bei einer Verbandssitzung erfolge, ebenso die Benennung des neuen Geschäftsleiters. Garhammer, der bisher 2. Vorstand war, dankte für das einstimmige Vertrauen für die gesamte Führungsmannschaft, die sich doch erheblich verjüngt habe.


Bürgermeister Norbert Marold, 1. Vorstand Josef Garhammer und Revisor Helmut Geier (v.li.) gratulierten den neu gewählten Verbandsräten bzw. Ersatzräten v.li. Gerhard Schwarz, Wilhelm Maier, Christian Reitberger, Matthias Veit, Max Hasenöhrl, Karl Eder, Volker Käser, Hermann Eberl, Josef Putz, Wolfgang Freund, Max Baumann und Josef Kasberger.  (Foto Heisl)


Für die Versorgung mit sauberem Wasser verdient gemacht –
Wasserbeschaffungsverband verabschiedete Urgesteine


Von Josef Heisl

Büchlberg  Bei seiner Jahresabschlusssitzung verabschiedete der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Büchlberg drei ausscheidende Verbandsräte und drei echte Urgesteine aus der Verbandsführung. Insbesondere der Führungswechsel im Verbandsvorsitz von Walter Freund auf Josef Garhammer bedeutet eine Zäsur in der Geschichte des Verbandes.
„Seit 1912 gibt es den WBV“, blickte der neue Vorsitzende Josef Garhammer im Landhotel Stemp zurück. Grund für die Einrichtung sei die große Wassernot in Büchlberg gewesen. Mitte der Sechzigerjahre seien Brunnen und Pumpwerk in Gummering eingerichtet worden, die absolut reines hochwertiges Tiefenwasser bringen. Über 40 km Hauptrohrnetz werden etwa 5 000 Menschen in Büchlberg und dem ehemaligen Gemeindegebiet Straßkirchen versorgt. Jährlich werden 260 000 cbm Wasser abgegeben.  Die Anlage wurde in den letzten Jahren modernisiert.


Verabschiedet wurden durch den Vorsitzenden Josef Garhammer (3.v.re.), 3. Vorstand Josef Ritzer (2.v.li.) und Bürgermeister Norbert Marold (3.v.li.) die Ausscheidenden Max Schätzl (li.), Walter Freund (4.v.li.), Josef Hurt (5.v.li.), Willi Plettl (6.v.li.), Horst Wipplinger (7.v.li.) und Johann Scholler (re.),  neu im Ausschuss ist Bürgermeister Josef Putz (2.v.re.) für die Gemeinde Salzweg. (Foto Heisl)

Seit 1995 gebe es neben der Vorstandschaft auch einen Verbandsausschuss mit einem Vertreter der Gemeinde Salzweg, betonte der Vorsitzende. Vier Jahre habe Walter Freund ab 1975 in der Vorstandschaft mitgearbeitet, ab 1979 sei er 35 Jahre lang Verbandsvorsteher gewesen. Jetzt habe Freund das Amt in jüngere Hände gelegt. Johann Scholler habe dem Verband 52 Jahre lang angehört, davon ab 1995 als Geschäftsführer. 34 Jahre lang sei Josef Hurt Vorstandsmitglied gewesen, zuletzt auch noch 3. Vorstand. Garhammer lobte die Verdienste dieser drei Urgesteine in der Führung des Verbandes.
Auf eigenen Wunsch scheiden die Ausschussmitglieder Willi Plettl und Max Schätzl aus, die beide 19 Jahre dem Gremium angehörten. Horst Wipplinger, Altbürgermeister aus Salzweg, scheidet aus, nachdem er aus Altersgründen nicht mehr als Bürgermeister kandidierte. Er war Kraft Amtes Mitglied. Auch das engagierte Mitwirken dieser Verbandsräte sei lobenswert, stellte Josef Garhammer fest und dankte allen Ausscheidenden mit den besten Wünschen für die Zukunft.
Bürgermeister Norbert Marold attestierte dem WBV einen sehr guten Zustand und lobte die ausgesprochen positive Bilanz. Heute verabschiede man enorm kompetente Verbandsmitglieder, die teilweise Jahrzehnte für eine geregelte Versorgung mit sauberem Trinkwasser verantwortlich waren. Marold ging dabei auf die Verdienste jedes Einzelnen ein  und hob besonders Walter Freund heraus, der 35 Jahre lang den Verband führte. Ihm sei aber nicht bange, weil weiterhin ein leistungsstarkes Team an der Spitze des WBV stehe. Dem Festakt schloss sich ein gemeinsames Abendessen an.
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